Der reformpädagogische Ansatz der Jenaplan Schule Neukölln gibt dem Lerngebiet Sachfach einen hohen Stellenwert. Als Lehrerin in den unteren Stammgruppen an dieser Schule ist es eine besondere Freude, sich mit den Kindern neue Lerninhalte zu erschließen und dabei stets dem Gedanken des entdeckenden Lernens und dem forschenden Entwickeln Rechnung zu tragen. Dies zu begleiten und zugleich inhaltlich zu hinterfragen ist den Lehrer*innen stets ein großes Anliegen. So wird der Unterricht im Team gemeinsam geplant, das heißt Unterrichtsschwerpunkte werden festgelegt, Themen werden epochal abgeglichen, Material wird ausgetauscht, so dass das Unterrichtsgeschehen auf einem hohen Niveau stattfinden kann.
Der Unterricht orientiert sich schwerpunktmäßig an Themen, die dem Rahmenplan entspringen. Hierbei werden auch die Interessen der Schüler*innen berücksichtigt. Es findet ein Austausch zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen in der Festlegung der zu behandelnden Themen statt. Die Schüler*innen werden in die Auswahl der verpflichtenden und selbst gewählten Themen eingebunden. So finden Projekte innerhalb der Stammgruppen statt, die in den rhythmisierten Schulalltag integriert sind. Außerdem gibt es regelmäßig Projekte, die den Schulalltag in seiner Rhythmisierung aufbrechen. Diese können Stammgruppen übergreifend integriert in den Schulalltag stattfinden oder auch in eigener Rhythmisierung stattfinden.
Diese Möglichkeit, Unterrichtsinhalte gemeinsam zu erfahren und zu erarbeiten bietet eine gute Basis, sich gemeinsam an einem Thema zu entwickeln und auszutauschen und wird an der Jenaplan Schule Neukölln gepflegt. Diese Form des Unterrichts bietet einen hohen Identifikationswert für die Schüler*innen. Sie fühlen sich als wichtiger Bestandteil eines großen Gefüges, bringen sich verbindlich ein und lernen mit ihrer ganzen Persönlichkeit.
So arbeiten zum Beispiel die Schüler*innen 3 Wochen zu einem Thema, Beispiel aus der Tierwelt: das Eichhörnchen. Sie wählen sich Teams, in denen sie in diesem Zeitraum unterschiedliche Schwerpunkte untersuchen. Die Sitzordnung der Klasse wird gemäß der Gruppenarbeit verändert. Es gibt zum Beispiel eine Gruppe, die sich besonders für die Feinde des Eichhörnchens interessiert, eine andere entscheidet sich für die Nahrung, etc. Nachdem die Schüler in ihren Teams arbeiten, stellen am Ende des Projekts die verschiedenen Gruppen ihre Ergebnisse vor. Sie haben zum Beispiel die Aufgabe, als Gruppe ihr Plakat zu präsentieren. Hierbei ist die Gemeinschaft der Stammgruppe eine kritische Zuhörerschaft. Ritualisierte Gesprächsabläufe und Regeln helfen hier eine wertschätzende und anregende Auseinandersetzung zu pflegen. Andere Themen für Projekte können sei:
In den großen Stammgruppen lernen die Schüler*innen zweimal während des Schuljahres in Projekten. Über einen Zeitraum von 3 Wochen beschäftigen sich alle Schüler*innen zwei Schulstunden täglich mit einem übergeordneten Thema. Die letzten Themen waren z.B.
Die Themenwahl orientiert sich an den Rahmenlehrplänen und wird von den Lehrer*innen vorgegeben. Die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des Projektes planen die Schüler*innen in einer Vorbereitungsgruppe mit einer/m Lehrer*in selbst. In jahrgangsgemischten Arbeitsgruppen bearbeiten die Kinder dann das Thema entsprechend der Vorgaben und ihrer eigenen Interessen und Fähigkeiten. In jedem Projekt wird auch praktisch gearbeitet, genäht, gebaut oder Theater gespielt. Jedes Projekt endet mit einer Präsentation, zu der oft auch Eltern eingeladen werden.
Das Thema unseres aktuellen Projektes im November 2017 fand zum Thema Mode und Konsum aus dem Bereich Gesellschaftswissenschaften statt.
Je nach Thema entwickelt sich Art und Umfang der Projekte. Wichtig ist auch die Einbindung der Kinder. Durch ihre Mitarbeit wird die Entwicklung eines Projektes mitbestimmt.
Konkrete Projekte an unserer Schule können hier entdeckt werden.